Der vorletzte Monat des Jahres hat ein schlechtes Image, doch das ist im Gewächshaus völlig unerheblich. Unter Glas können Sie auch an trüben Tagen weiterhin gärtnern und dabei schon die Weichen für die kommende Saison stellen. Die Früchte Ihrer Arbeit werden Sie dann im Frühling und Sommer genießen. Merken Sie es? Allein der Gedanke an diese beiden Jahreszeiten motiviert und lässt die Stimmung steigen.
Sie haben noch Blumenzwiebeln übrig oder sie noch gar nicht gesteckt? Das ist kein Grund für ein schlechtes (Garten-)gewissen. Im Gewächshaus ist es noch lange nicht zu spät zum Einpflanzen.
Die Lasagne-Methode: Blumenzwiebeln in Schichten setzen
Stecken Sie die Zwiebeln einfach in Töpfe. Besonders abwechslungsreiche Bilder entstehen, wenn Sie verschiedene Arten nach der sogenannten „Lasagne-Methode“, also schichtweise, pflanzen:
In einen Standard-Ton-Topf (22 cm hoch und 24 cm Durchmesser) passen zwei Zwiebellagen: Auf den Topfboden kommt zunächst eine Schicht Blähton oder Kiesel, damit das Wasser gut ablaufen kann. Geben Sie dann einige Zentimeter Blumenerde darauf und setzen Sie zuerst die später blühende Art, zum Beispiel Tulpen (ca. 7 Stück), ein. Sehr hübsch ist die duftende (!) Sorte ‘Ballerina’. Darauf kommt wieder eine Schicht Erde und anschließend die Frühstarter, also Zwiebelzwerge wie Blausternchen (Scilla siberica). Rund 15 Stück haben in diesem Topf Platz. Anschließend wieder mit Erde abdecken, leicht feucht halten und in ein unbeheiztes Gewächshaus stellen. Die bepflanzten Töpfe könnten Sie natürlich auch draußen aufstellen – Tulpen und Blausternchen sind bekanntlich frosthart. Im Gewächshaus treiben sie aber naturgemäß früher aus. Schon einige Wochen bevor die Zwiebeln in den Beeten blühen, haben Sie bereits fertig vorbereitete Frühlingstöpfe für die Deko auf der Terrasse oder am Hauseingang.
Unser zweiter Vorschlag für den Spätherbst: Stecklinge schneiden.
Klingt komisch, ist aber bei der Andenbeere ein perfekter Zeitpunkt. Bevor Sie die Pflanzen im Gewächshaus entfernen, sollten Sie einige Kopfstecklinge schneiden und eintopfen. Bei Zimmertemperatur auf einer Fensterbank oder in einem beheizten Anzuchtgewächshaus bewurzeln sie schnell. Danach sind die Töpfe mit den Jungpflanzen in einem frostfreien Gewächshaus den Winter über gut aufgehoben und tragen nächstes Jahr schneller Früchte, als ausgesäte Andenbeeren.
Die dritte Idee ist für Experimentierfreudige Gärtner gedacht: Duftwicken säen
Gewächshausbesitzer in England zuweilen noch im Herbst in tiefe Anzuchttöpfe und stellen sie zum Keimen in unbeheizte Gewächshäuser oder Frühbeete. Wenn die Jungpflanzen im Mai ausgepflanzt werden, sind sie bereits deutlich kräftiger als die im Frühjahr gesäten Wicken. Zugegeben, auf dem Kontinent sind die Winter ein wenig härter, aber wir werden es ausprobieren – die Chance auf eine verfrühte Blüte der Duftwicken möchten wir uns nicht entgehen lassen.