Draußen grau, innen wow! Eine in voller Blüte stehende Amaryllis kann man nicht übersehen. Ob im Gewächshaus oder auf der Fensterbank: Dass sich aus einer Zwiebel mitten in der dunklen Jahreszeit so eine Pracht entfaltet, wirkt wie ein kleines Winterwunder.
Doch das reicht offensichtlich nicht, denn der Trend zur Amaryllis in Wachs hält an: Zusätzlich mit Glitzer oder Kunstschnee überzogen, sehen manche Exemplare aus wie Christbaumkugeln. Erst auf den zweiten Blick lässt sich erkennen, dass in diesem vermeintlichen Deko-Artikel Leben steckt und eine winzige Triebspitze aus der künstlichen Hülle lugt. Sobald sie im warmen Gewächshaus oder Wohnzimmer steht, schiebt sich der Stiel samt Knospen jeden Tag ein Stückchen höher, bis sie ihre Blüte entfaltet.
Der Vorteil: So eine Amaryllis braucht gar keine Pflege. Die Wachsschicht schützt vor Verdunstung und die in der Zwiebel gespeicherte Feuchtigkeit reicht bis zur Blüte aus. Also: kaufen, aufstellen, blühen lassen und fertig. Fertig ist dann allerdings auch die Pflanze.
Die Nachteile: Nach der Blüte ist die gewachste Amaryllis reif für die Mülltonne. Mit ihrer Wachs- und Glitzerschicht darf sie nicht auf den Kompost. Auch das „Übersommern“, also ein Weiterleben samt einer weiteren Blüte im nächsten Winter ist bei ihr nicht oder nur mit Mühe möglich. Kurz: Sie ist ein Wegwerfartikel.
Als Geschenk ist und bleibt die Amaryllis rund um die Festtage natürlich eine wunderbare Idee. Buntes Wachs und anderen Firlefanz hat diese kraftvolle Zwiebel gar nicht nötig. Gönnen Sie sich also ruhig diese Extraportion Blütenpracht. Auch andere werden sich über eine unbehandelte Zwiebel sicher freuen. Die Auswahl unterschiedlicher Blütenfarben und -formen ist bei unbehandelten Zwiebeln übrigens größer, als bei den ummantelten Exemplaren: Langweilig oder gar eintönig ist eine „nackte“ und dafür grünweiß gestreift oder rot gerandet blühende Amaryllis keineswegs.