Feuer legen im Februar Draußen ist es noch kalt? Egal, Chilisamen kommen früh in die Erde.
Merken Sie es? Die Tage werden endlich wieder länger und für die Aussaat der Chilis ist der Februar ein idealer Monat. Im Gewächshaus ist es schon hell genug für die Anzucht und die Temperatur lässt sich schließlich regeln.
Je früher desto besser – das stimmt nicht bei allen Pflanzen. Doch bei den dekorativen und mehr oder weniger scharfen Nachtschattengewächsen aus Südamerika vergehen von der Aussaat bis zur Ernte ab dem Hochsommer viele Monate.
Nutzen Sie also den Februar, um die flachen Samenscheibchen auszusäen. Anders als im Wohnzimmer ist es im Gewächshaus hell genug. Damit es auch warm genug ist, müssen Sie nicht gleich das ganze Gewächshaus beheizen.
Der Trick für bessere Keimraten: Legen Sie die Samen über Nacht in eine Tasse mit lauwarmem Wasser und reservieren Sie für die Anzucht ein kleines Gewächshaus im Gewächshaus. Eine kleine Aufzuchtstation mit beheizbarer Bodenplatte lässt sich genau auf jene mollig warme Temperatur von rund 22 °C einstellen, die Chilis zum Keimen brauchen. Die Samen werden rund 0,5 cm tief in mit Aussaaterde gefüllte Schalen oder Töpfchen gelegt und leicht feucht gehalten. Am besten verwenden Sie dazu einen Zerstäuber. Nach ein bis zwei Wochen zeigen sich meist die ersten Pflänzchen.
Wie es weitergeht: Sobald die Chilis nach den beiden Keimblättern die ersten Laubblätter entwickelt haben, werden sie vorsichtig aus der Erde genommen und einzeln in Töpfe (rund 10 cm Durchmesser) mit Gemüseerde gepflanzt. Bis Mitte Mai wachsen sie weiter bei rund 20 °C im Gewächshaus. Danach kann ein Teil der Chilis auch an einen geschützten und vollsonnigen Platz ausgepflanzt werden.
Sortentipps: Eine eigene Chili-Kinderstube macht Arbeit, bietet aber einen großen Vorteil. Wer im Februar selbst sät, hat viel mehr Auswahl als später im April und Mai, wenn die Setzlinge im Gartencenter zu haben sind. Es lohnt sich, eine kleine Auswahl unterschiedlich scharfer Pflanzen auszuprobieren.
Besonders mild und ideal für Einsteiger ist die Sorte ‘Lombardo’ (Schärfegrad 0-1 von 10).
Ebenfalls gut verträglich und ein Klassiker aus dem Spanienurlaub: Pimientos de Padrón (Grad 2), in der Pfanne gebraten und mit Meersalz als Tapas serviert.
‘Bolivian Rainbow’ verbindet Schärfe (Grad 7) mit Ästhetik: Seine purpurfarbenen Blätter und die Früchte, die von lila über orange bis rot abreifen, sind so dekorativ, dass sich der Anbau auch als Zierpflanze lohnt.
Aus dem scharfen ‘Tabasco’ (Grad 8-9) wird die bekannte Sauce hergestellt. Eine der wenigen Chili-Sorten, bei der sich das Überwintern lohnt.